Freitag, 26. Juni 2009

Wochenvorschau Devisenmärkte (Commerzbank)

Wann gibt EUR-USD nach?
Der Dollar könnte in der kommenden Woche von steigenden Stimmungsindikatoren profitieren. Die Untergrenze der derzeitigen Handelspanne von 1,38 bis 1,4150 dürfte aber nicht durchbrochen werden. Die SNB hat mit einer erneuten Intervention bestätigt, dass EUR-CHF nicht unter 1,50 fallen wird.
Auch in der letzten Woche konnte sich kein klarer Trend in EUR-USD ausbilden. Spekulationen über eine mögliche Ausweitung der quantitativen Maßnahmen der Fed brachten den Dollar zunächst unter Druck. Als sich diese nicht manifestierten, gab EUR-USD wieder nach. Dabei reagierte der Dollar auch positiv auf gute Konjunkturdaten. Mit Blick auf die kommende Woche ist das nicht unwichtig. So dürften diverse Stimmungsindikatoren (insbesondere der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sowie der landesweite ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe) eine weitere Aufhellung der Stimmung in der US-Wirtschaft signalisieren, auch wenn das Niveau nach wie vor niedrig ist. Für den Dollar eröffnet sich damit nächste Woche Aufwärtspotenzial, auch wenn wir noch nicht damit rechnen, dass die Untergrenze der derzeitigen Handelspanne bei 1,38 nachhaltig durchbrochen wird.Das Vorgehen der Schweizer Notenbank (SNB) vom Mittwoch hat bestätigt, dass diese einen Kursrückgang von EUR-CHF unter die Marke von 1,50 nicht tolerieren wird. Die erfolgreiche Intervention sollte die Glaubwürdigkeit der SNB erhöht haben. Neben EUR-CHF hat die SNB auch in USD-CHF interveniert, mit offensichtlichen Nebeneffekten auf EUR-USD. Zwar ist unklar, in welchem Umfang die SNB insgesamt Franken verkauft hat, doch waren die entsprechenden Beträge vermutlich größer als bei der letzten Intervention am 18. Juni. Diesmal machte der EUR-CHF-Kassakurs unmittelbar einen Satz von 2,5 Rappen - vor zwei Wochen waren es nur 1,38. Nach der Bewegung vom Mittwoch dürften die Marktteilnehmer sich nun bei Trades, die auf einen Rückgang von EUR-CHF setzen, zurückhaltender zeigen und der untere Bereich der Handelsspanne sollte zunächst kaum mehr getestet werden. Neben einer stetigen Frankennachfrage aus Osteuropa (die Fremdwährungsverschuldung wird dort reduziert) scheinen immer noch einige Marktakteure den Willen der SNB in Zweifel gezogen zu haben. Deren Kalkül ist aber nun endgültig gescheitert. Angesichts der nach wie vor sehr hohen Nervosität am Markt wären wir überrascht, wenn EUR-CHF in der nächsten Woche wieder unter den Bereich von 1,5130/50 fiele. Rückgänge sollten zum Kauf genutzt werden, wobei wir den oberen Bereich der Handelsspanne bei etwa 1,54 sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen