Keine neuen Impulse
Da der Markt derzeit wohl kein anderes Thema hat, leidet der Dollar unverändert unter der Diskussion über seine Rolle als Weltreservewährung. Angesichts der Datenflaute in der nächsten Woche dürfte sich dies kaum ändern. Nur gegenüber dem Yen dürfte er wohl zulegen, da dieser durch den hohen Kapitalabfluss aus Japan belastet wird.
Die Lage bei EUR-USD hat sich in der letzten Woche kaum verändert. Es herrschte weiterhin leichter Aufwärtsdruck, und die Obergrenze der Handelsspanne zwischen 1,38 und 1,4150 wurde kurzzeitig überschritten. Noch immer leidet der Dollar unter der Diskussion, ob er seinen Status als Weltreservewährung einbüßen könnte. Zuletzt belasteten Forderungen aus China, das Thema auf die Tagesordnung des G8-Treffens in der nächsten Woche zu setzen, auch wenn diese später wieder zurückgenommen wurden. Dass die Diskussion an der Realität vorbei geht, zeigte die neueste Statistik des IWF zur Aufteilung der Reserven. Danach ist im ersten Quartal 2009 der Anteil des Dollar an den Reservebeständen noch einmal gestiegen (von 64,1% auf 65%). Jüngste Daten belegen zudem, dass auch der Rückgang der Reservebestände insgesamt (unter dem der Dollar als wichtigste Reservewährung natürlich überproportional litt) nur von kurzer Dauer war. Mittlerweile sammeln die Zentralbanken wieder Reserven an. Die Dollarschwäche hat zumindest aus dieser Perspektive nur psychologische Gründe. Dass dieses Thema am Markt noch nicht verdrängt wurde, liegt wohl an fehlenden Alternativen. Wir rechnen jedoch damit, dass sich der Blick zunehmend auf die Zeit nach der globalen Rezession richten wird. In der kommenden Woche wird es dafür von Seiten der Konjunkturindikatoren allerdings keine Impulse geben, da nur wenige Daten auf dem Veröffentlichungskalender stehen.
USD-JPY befindet sich aktuell wieder am oberen Ende seiner Handelsspanne zwischen 95 und 97. Im Verhältnis zum Dollar spielen Änderungen des Risikoappetits kaum eine Rolle, da beide Währungen gleichgerichtet auf entsprechende Änderungen reagieren. Vielmehr scheinen es die japanischen Anleger zu sein, die den Yen zunehmend belasteten. So nahmen die japanischen Käufe ausländischer Bonds zuletzt kräftig zu. Hellt sich die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten weiter auf, dürfte die Suche japanischer Anleger nach Rendite ebenfalls weiter zunehmen. Inländische Investments werden eher unattraktiv bleiben, da noch lange nicht mit Zinserhöhungen durch die Bank of Japan zu rechnen ist. Deshalb gehen wir davon aus, dass USD-JPY demnächst nach oben aus seiner Spanne ausbrechen wird.
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