Freitag, 17. Juli 2009

Wochenvorschau Devisenmärkte (Commerzbank)

Die Entwicklung der Risikoaversion bleibt der Haupttreiber an den Devisenmärkten. Von deren Rückgang profitieren die hochverzinslichen Währungen. Bei EUR-USD zeichnet sich nach wie vor kein Ausbruch aus seiner Handelsspanne zwischen 1,38 und 1,42 ab. Letztendlich fehlt es dem Markt dafür an einem neuen Thema.Nach wie vor ist die Entwicklung der Risikoaversion der wichtigste Treiber für die Devisenmärkte. Fundamentaldaten spielen damit nur in der globalen Betrachtung eine Rolle. Mit der zunehmenden Entspannung an den Märkten nahm in den letzten Wochen auch der Risikoappetit internationaler Investoren wieder zu. Davon profitieren die hochverzinslichen Währungen wie AUD, NZD und NOK. Mit den sich abzeichnenden guten Unternehmensergebnissen in der US-Berichtssaison könnte sich diese Entwicklung auch in der kommenden Woche fortsetzen.
Bei EUR-USD zeichnet sich nach wie vor kein Ausbruch aus seiner Handelsspanne zwischen 1,38 und 1,42 ab. Dafür fehlt es dem Markt schlicht an neuen Impulsen. Zwar hat die Fed in ihrem Protokoll zur letzten FOMC-Sitzung angedeutet, dass eine Ausweitung der Wertpapierkäufe wohl nicht zu erwarten ist. Denn die Fed ist sich durchaus bewusst, dass ein solcher Schritt die langfristigen Inflationserwartungen anheizen könnte. Von dieser vorsichtigen Einstellung der Fed konnte der Dollar aber noch nicht profitieren. Gleichwohl dürfte damit ein Belastungsfaktor des Dollar zunehmend an Einfluss verlieren, wodurch der Greenback letztlich Auftrieb erhalten sollte.Als Verlierer steht insbesondere der japanische Yen da. Er fungiert aufgrund seiner niedrigen Zinsen als Kreditwährung im Rahmen von Carry Trades. Um die in Yen aufgenommen Mittel in einer höher verzinslichen Währung anzulegen, muss diese Währung zuvor gegen Yen gekauft werden. Zusätzlich lastet auch die innenpolitische Situation auf dem Yen. Denn Premierminister Aso verliert zunehmend den Boden unter den Füßen. Nachdem er die Parlamentswahlen auf den 30. August vorgezogen hat, schwindet der Rückhalt auch in der eigenen Partei und die ersten Rücktrittsforderungen wurden bereits laut. Wir rechnen mit weiteren Verlusten des Yen und einer Bewegung von USD-JPY Richtung 96.

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