Wochenvorschau Devisenmärkte (Commerzbank)
Stärkerer Fokus auf die Konjunkturdaten
Auf beiden Seiten des Atlantiks scheint sich die wirtschaftliche Talfahrt zu verlangsamen. Der Markt wird nun versuchen, die Zeit nach der Krise einzuschätzen. Konjunkturdaten dürften damit künftig mehr Aufmerksamkeit erlangen. Tendenziell sollte der Dollar hiervon profitieren. Nach dem Rückgang von EUR-CHF in den Bereich um 1,50 ist zunehmend mit Interventionen der SNB zu rechnen. Wir empfehlen, Long-Positionen in EUR-CHF über Optionen aufzusetzen.EUR-USD befindet sich nach wie vor in einer breiten Seitwärtsrange zwischen 1,29 und 1,33. Wir rechnen letztlich mit einem Ausbruch nach unten, also einer Aufwertung des Dollar. Denn die Blickrichtung des Marktes scheint sich zu ändern. Nachdem der Dollar längere Zeit als sicherer Hafen fungiert hatte, ist der Zusammenhang zwischen Risikoaversion und EUR-USD in den letzten Wochen bereits schwächer geworden. Da die Frühindikatoren in den USA ? aber auch in vielen anderen Ländern ? zuletzt wieder gestiegen sind und sich damit eine Bodenbildung abzeichnet, rückt am Devisenmarkt wieder vermehrt die Frage in den Fokus, welchem Währungsraum es am besten gelingt, sich aus der tiefen Rezession zu befreien. Wegen der höheren Flexibilität der US-Wirtschaft werden dies erfahrungsgemäß die USA sein. Davon wird der Dollar profitieren.Mit dem Rückgang von EUR-CHF in Richtung des Bereichs um 1,50 hat sich das Risiko erhöht, dass die SNB erneut intervenieren wird. Das Zinsniveau liegt bereits nahezu bei null, doch die Deflationsrisiken nehmen weiter zu. Interventionen am Devisenmarkt sind eines der wenigen Mittel, die der SNB zum Erreichen mittelfristiger Preisstabilität noch zur Verfügung stehen. In dieser Situation dürfte die SNB einen Rückgang von EUR-CHF deutlich unter 1,50 nicht tolerieren. Auf handelsgewichteter Basis ? der für die SNB relevante Maßstab ? hat der Franken seit dem 16. März bereits wieder um 1,7% zugelegt und notiert nur 2,8% unter seinen Höchstständen von Anfang März. Wann die SNB aktiv wird, bleibt unsicher. Sie wird versuchen, den Markt darüber im Unklaren zu lassen und möglichst unberechenbar zu bleiben. Long- Positionen in EUR-CHF sollten daher eher über Optionen als am Kassamarkt aufgesetzt werde. Zum einen sind die Kosten (1,2% für 3 Monate, Kassareferenzkurs: 1,5048) aufgrund der niedrigen impliziten Volatilität gering, zum anderen dürfte die Volatilität bei einer Intervention (wie Anfang März) ansteigen und den Wert der Option damit zusätzlich erhöhen.
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