Stärkerer Fokus auf die Konjunkturdaten
Trotz der überraschenden Reaktion von EUR-USD auf die Ankündigung der EZB, Pfandbriefe zu kaufen, hat sich der Wechsel in den Treibern von EUR-USD bestätigt. Mittlerweile profitiert der Dollar wieder von positiven Meldungen aus den USA. Damit sollte es EUR-USD schwer haben, seine gestrigen Gewinne in der kommenden Woche fortzusetzen. Demgegenüber sehen wir beim Pfund weiterhin Aufwertungspotenzial.Obwohl die EZB nicht nur erwartungsgemäß den Leitzins senkte, sondern neben der Verlängerung der Laufzeiten für Refi-Geschäfte auf 12 Monate auch noch den Kauf von Pfandbriefen im Umfang von rund 60 Mrd Euro ankündigte, konnte der Euro gegenüber dem Dollar gestern zulegen. Am Markt überwog offensichtlich die Erleichterung darüber, dass sich die EZB in der Krise flexibel zeigt. Zudem handelt es sich nicht um eine die Inflation treibende Maßnahme.Nachdem die positive Korrelation zwischen Risikoaversion und Dollar-Stärke bereits in den letzten Wochen zusammengebrochen war, konnte der Greenback zuletzt bereits wieder von guten Daten (ISM Index und ADP Beschäftigungsumfrage) aus der eigenen Wirtschaft profitieren. Damit scheinen die seltsamen Zeiten vorbei, in denen positive Daten schlechte Nachrichten und negative Daten gute Nachrichten für den Dollar waren. Der Markt beginnt, ?durch die Rezession hindurch? zu sehen. Dazu tragen auch die Ergebnisse des Banken-Stress-Tests in den USA bei. Sie machen klar, dass im US-Bankensystem zwar Probleme bestehen, es aber weiterhin funktionsfähig ist. Insgesamt sollte EUR-USD deshalb in den nächsten Wochen unter verbesserten Daten aus den USA leiden.Erwartungsgemäß beließ die Bank of England den Leitzins gestern bei 0,50%. Die Ankündigung, das Programm zum Kauf von Anleihen um 50 Mrd Pfund auf 125 Mrd Pfund auszuweiten, brachte den Sterling aber unter Druck. Wir gehen jedoch davon aus, dass das Pfund wieder aufwertet. Die positive Entwicklung des Pfund zuvor beruhte auf positiven Konjunkturdaten. Es zeichnet sich immer klarer ab, dass der britischen Wirtschaft kein Kollaps droht, sondern es bei einer wenn auch schweren Rezession bleibt. Relativ zum Euroraum dürfte die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien damit nicht schlechter ausfallen. Bisher waren in EUR-GBP-Kursen von 0,90 bis 0,95 schon viele Negativmeldungen eingepreist. Wegen des verbesserten konjunkturellen Ausblicks dürfte sich das Pfund deutlich an Boden gewinnen.
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